Sagen diesseits und jenseits der Oder

GRENZÜBERSCHREITENDE JUGENDARBEIT

Die Grundschule Milmersdorf ist eine der ersten Kooperationspartner des Vereins Uckermärkischer Mythengarten aus dem Gründungsjahr 2004. Das erste gemeinsame Projekt hieß „Sagen erzählen und gestalten“, und wurde vom Jugendamt des Landkreises und dem Programm DAVID aus ESF-Mitteln gefördert. Damals verbanden die Schüler der fünften und sechsten Klasse die beiden Götschendorfer Sagen „von der untergegangenen Stadt im Kölpinsee“ und „vom Hecht mit dem Rucksack und dem Goldzahn“ zu einer fantasievollen Geschichte und führten ihre Geschichtenerfindung im Amtssitz Gerswalde vor einem großen Publikum wie ein Theaterstück auf. Sie waren es auch, die die ersten Mosaike für einen Rastplatz am Gotts-see in Götschendorf gestalteten.

milmersdorf2008

Inzwischen sind die ersten Rastplätze entstanden, an denen die Kinder, Künstler und ganz normale Bürger aus der Region gearbeitet haben. Dieses Prinzip der Zusammenarbeit wurde nun auf die Grundschule Lubanowo erweitert, die seit 10 Jahren Partnerschule der Grundschule Milmersdorf ist. Die Beteiligten wählten in Deutschland und Polen jeweils zwei Sagen vor ihrer Haustür für das Projekt aus und übersetzten sie in die jeweilig andere Sprache. Das Projekt wurde von der Aktion Mensch, dieGesellschafter gefördert.

Bei dem Auftaktbesuch der Milmersdorfer Schüler in Lubanowo und Banie am 25. September 2008 lasen die Kinder die Sagen abwechselnd in beiden Sprachen vor und begannen gleich darauf ohne große Vorrede ihre Eindrücke ins Bild zu setzen. Sie ließen ihrer Fantasie freien Lauf und stellen das dar, was ihnen spontan im Gedächtnis geblieben war. Das nächste Mal kamen die polnischen Kinder mit ihrer Schulleiterin Malgorzata Sikora, der Deutschlehrerin Renata Miecznikowska und der Pädagogin Dorota Szulawa in die Milmersdorfer Grundschule. Hier wurden sie schon von den Milmersdorfer Schülern, der Projektleiterin Brigitte Martin, der Bildhauerin Johanna Martin, die die künstlerische Anleitung durchführte und dem Schulleiter Herrn Rosenow, der die Unterbringung und das Rahamenprogramm des Projektes auf die Beine gestellt hatte, erwartet. Auf der Basis der Tuschebilder aus Lubanowo entwickelten alle Beteiligten gemeinsam die Konzeption für 24 Mosaike.

Für Manchen war es ungewohnt, zu erleben, dass nicht nur das Zeichnen und Malen selbst zum kreativen Prozess gehört, sondern auch die inhaltliche Auseinandersetzung. „Was ist wichtig an den vier Geschichten und was wollen wir zeigen“ fragte Johanna Martin immer wieder.

Als alle Motive ausgesucht und noch einmal auf einem quadratischen Format skizziert waren, konnte der Run auf die bunten Mosaiksteine endlich losgehen. Die Begeisterung war so groß, dass der eine oder die andere fast die Pause vergessen hätte und am Ende 28 Mosaike vorlagen. Die Kinder hielten zum Abschluss des Projektes stolz ihre Werke in die Höhe, als der Journalist Bernd Schilling das Abschlussfoto machte. Die zwei Tage waren, wie im Flug vergangen. Ivone Zimmermann kam am 8.Oktober, um sich über den Verlauf des Projektes zu informieren. Elke und Bernsd Schilling interviewten die Teilnehmer am 9. Oktober und am 1. Dezember. Wir freuen uns über die Aufmerksamkeit der Presse. (Artikel rechts oben neben den Mosaiken)

Die öffentliche Würdigung der entstandenen Arbeiten wird fortgesetzt mit dem Bau einer Stele vor dem Gemeindebüro in Milmersdorf, nach einem Entwurf von Johanna Martin.
Wir hoffen, dass Sie beim anschauen dieser Seiten genauso viel Spaß haben werden, wie wir. Kooperationspartner: Grundschule Lubanowo, Grundschule Milmersdorf, Projektförderung durch Aktion Mensch – die Gesellschafter, Künstlerische Leitung &

weitere Informationen: Pressereklärung vom 26. 10. 2008Artikel im Heimatkurier vom 3.11.2008 –  Sagenhaftes von der OderTempliner Zeitung vom 1. Dezember 2008 – „Kleiner Mythengarten“ für Gäste

Dokumentation: Johanna Martin, Texte: Brigitte Martin

In einem Folgeprojekt wurden die Sagen im Jahr 2010 gemeinsam als Theaterstück auf ie Bühne gebracht. Mehr dazu HIER