Sagen um den Kölpinsee

Die untergegangene Stadt
Dort, wo heute in malerischer Landschaft der Kölpinsee ruht, soll es einmal eine Stadt gegeben haben, die Stadt Colpin. Diese Stadt aber musste untergehen, weil die Menschen durch Reichtum hartherzig geworden waren. Der liebe Gott hat die Menschen wegen ihres Unglaubens mehrfach ohne Erfolg verwarnt, bis er schließlich eine Flut schickte, in der die Stadt versank. Zurück blieb der Kölpinsee.

Die untergegangene Stadt im Kölpinsee, Illustration von Brigitte Martin

Ein Bauer der bei gleißendem Sonnenschein auf dem Acker am Kölpinsee im Pflügen inne hielt und ein Mädchen, das am Ufer Feldblumen pflückte, haben Glockengeläut und Gesänge vernommen. An seinem Ufer steht noch die Ruine der einstigen Kirche.
Über dem Kölpinsee taucht für Menschen mit reinem Herzen von Zeit zu Zeit eine herrliche Stadt auf die aber sofort wieder verschwindet, sobald ein Blick zu lange auf ihr verweilen will.
Die Sage rührt her von dem Erklärungswillen der Menschen früherer Jahrhunderte, denn am Ufer des Kölpinsees von Temmen kommend rechter Hand auf dem Feld gleich hinter Götschendorf befinden sich noch heute Reste eines Feldsteinfundamentes, das von einem Wehr- oder Wachturm herrührt, der als Vorhut eines geplanten aber nie verwirklichten Klosterbaus errichtet wurde.

neu erzählt von von Brigitte Martin

Quelle: mündliche Überlieferungen und Heimatschriften des Kreises Templin Heft 5, 1963

Bild: Brigitte Martin, Die versunkene Stadt im Kölpinsee, Illusration aus dem Buch „Blütenblätter im Kaffee“