Die guten Geister von Oderberg

Es gibt eine alte Sage vom Oderberger Drak. Dies war eine Art guter Geist, der bei manchen Leuten im Keller hauste. Die Frauen fütterten ihn mit Grütze. Er dankte es, indem er sorgte, dass es ihnen immer gut ging und alles gelang. Dieser Geist konnte auch in ein anderes Haus mitgenommen werden. Wenn z.B. eine junge Frau heiratete und im Hause der Familie ihres Liebsten Einzug hielt. Dann fuhr er zum Schornstein hinaus und sauste mit einem Krach zum anderen hinein. Es war aber ein spezieller Zauberspruch nötig. Kennt man ihn heute noch? Gibt es noch den Oderberger Drak, den guten Geist?

Oberflächlich gesehen, also wenn man sich hier manche verfallene Fassaden anschaut, möge man meinen, die Stadt sei von allen guten Geister verlassen. Doch dem ist nicht so.

Oderberg hat eine Menge Initiativen, die sich für den Ort engagieren. Einen Sportverein, die Feuerwehr, Museumsverein, den Verein KulturLINIEN e.V. und nicht zuletzt die Perspektive Oderberg e.V. Auch ein Spielplatz, eine Schule, ein Kindergarten und ein paar Einkaufsmöglichkeiten hat der Ort zu bieten. Darum wünschen sich die Oderberger den Zuzug von jungen Familien.

Selbst in Liedern wird die kleine Stadt am Südhang besungen. Die Gesangsgruppe „Die Findlinge“ präsentieren mittelalterliche Musik, sowie eigene Kompositionen und ist dabei, ein ganz eigenes musikalisches Oderberg Programm auf die Beine zu stellen. Kostproben kamen schon bei Konzerten im Cafe Hier und Jetzt, und zu anderen Anlässen zu Gehör. Die Lieder handeln davon, wie Stadt und Natur sich hier ganz nah sind. Jahrhundertalte Wege führen auf die Höhen. Selbst die Toten sind hier dem Himmel ein Stück näher.

„Als ich hierher kam, spürte ich sofort den besonderen Geist des Ortes, eine Art Magie“, sagt Ira Drahen, die mit ihrer Familie ein Haus in der Berliner Straße erworben hat. Auch die Bildhauerein Johanna Martin, die sich vor einem Jahr in der Stadt angesiedelt hat, spürte sofort, dass sie hier bleiben wird. Im Augenblick baut sie ihr Atelier in der Angermünder Straße 4. Es scheint, hier finden sich Menschen ein, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen.

Infos:

Die Perspektive Oderberg e.V. trifft sich jeden Freitag von 16 Uhr bis 18 Uhr im Oderberger Fenster in der Angermünder Straße 64 (ehemalige Fleischerei).

Binnenschifffahrts-Museum Oderberg mit Tourist-Info und Riesa, der alten Dame mit ihren120 Jahren. Das ist der imposante Raddampfer am Ufer der Alten Oder, den man für Festivitäten mieten kann. Hermann-Seidel-Straße 44, Öffnungszeiten ab November 10 – 15 Uhr, Tel. 03 33 69 53 93 21,

www.bs-museum-oderberg.de

Kanuverleih gegenüber des Museums 0174 / 531 54 52

Cafe Hier und Jetzt, Puschkinufer 3, Öffnungszeiten Freitags – Sonntags & Feiertags 12 – 19 Uhr, Regelmäßiges Veranstaltungsprogramm unter

http://cafe-hier-und-jetzt.de/

KulturLINIEN e.V. organisiert Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr. Angermünder Straße 4, www.kulturlinien.de

Die Findlinge treten auch bei privaten Festen auf. Kontakt: die-findlinge@web.de http://die-findlinge-oderberg.de

Wer nach Oderberg zieht, findet sowohl im An- und Verkauf am Markt als auch im Antiquitätengeschäft von Uwe Diebel in der Angermünder Straße 57 sicher immer etwas. Auch für Entrümpelung und Haushaltsauflösungen kann man ihn jederzeit ansprechen. Tel. 01733603158

Fürs hausgemachte Eis vom Oderberger Eisfritzen, dass es gleich neben der Kaffeestube schräg rüber vom Antiquitätengeschäft gibt, fahren manche viele Kilometer.

Bei Blumen Winter in der Angermünder Straße 62 gibt’s nicht nur alte Kulturpflanzen sondern auch selbst angebautes Gemüse.

Und manches marode Haus wünscht sich eine liebevolle Hand und vielleicht sogar zankende Kinder auf seiner Treppe. Vielleicht sitzt ja im Keller noch der alte Drak, wenn er nicht zu Esse hinaus geflogen ist. Also zeigen Sie ihren Kindern, wie man gute Grütze kocht, damit es hier nachhaltig bergauf geht.

Hier: Weitere Oderberger Sagen

 

Dieser Beitrag ist in abgewandelter Form im Eberswalder Blitz erschienen. Lesen Sie hier.