Geschichte zum Anfassen

Oderberg soll wieder lebendiger werden. Der Verein KulturLINIEN e.V. hat sich fest vorgenommen, dazu einen Beitrag zu leisten. Das Projekt Lebendiges Oderberg – erforschen und gestalten, gefördert durch die Plattform Kulturelle Bildung des Landes Brandenburg, aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, hat inzwischen begonnen. Einige Male hat Johanna Martin bereits mit den Kindern des Hortes am Albrechtsberg in Oderberg gearbeitet. „Die ersten Treffen nutzen wir, um uns mit der überaus lebhaften Sagenwelt Oderbergs zu beschäftigen. Am 10. März 2018 sind wir das erste Mal in die Stadt gegangen, um Spuren vergangener Blütezeiten aufzuspüren. Wir besuchten Uwe Diebel in seinem Antikgeschäft in der Angermünder Straße 57.“ Dort erhält man Dinge, die als Antiquität gelten. Das heißt, dass sie mindestens 80 Jahre alt sein müssen. Ausnahmen sind Kunstwerke, die auch jünger sein dürfen.

Uwe Diebel, Johanna Martin und die Kinder vom Hort am Albrechtsberg in Oderberg vor dem Antikgeschäft

Die Kinder wollten wissen, wie die Menschen vor 100 oder 200 Jahren gelebt haben, also in einer Zeit in der es noch keine industrielle Produktion und keinen elektrischen Strom in den Häusern gab.

Viele alltägliche Dinge mussten noch per Hand gefertigt und von den Familienmitgliedern selbst zu Hause hergestellt werden.

Oben in der Bauernstube lernten die Kinder dann die Fasergewinnung aus Flachs, Lein oder Hanf kennen. Mühevoll wurden die Halme weich geklopft und gespalten, bevor aus den Fasern dann ein Faden gesponnen werden konnte. Es gab auch ein Gerät, mit dem die Händler früher auf dem Markt die Fäden abgemessen haben. Wie viele anstrengende Arbeitsstunden nötig waren, um ein Kleidungsstück herzustellen, konnten sich die meisten am Ende aber trotzdem nicht vorstellen.

Uwe Diebel erklärt den Kindern wie die Fasern von Flachs, Lein oder Hanf für das Spinnen vorbereitet wurden.

Die Kinder bestaunten die wunderschönen alten Möbel, Gefäße und Kunstwerke. Sie interessierten sich auch für die Petroleumlampen und staunten, welche unterschiedliche Formen diese haben können: Tischlampe, Wandlampe oder Deckenlampe. „Aber wo ist das Kabel?“ fragte eines der Mädchen.

Besonders angetan hatten es den Kindern die beiden alten Schaukelpferde, die sie auch ausprobieren durften. Ein Blick auf den Dachboden und in den Hof verriet, dass hier noch Potenziale schlummern. Das macht neugierig.

Darum wollen der Verein KulturLINIEN e.V. und einige Oderberger Hofbesitzer ihre Höfe im September Rahmen eines Events gemeinsam der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf diese Weise soll mehr über die die Geschichte der einzelnen Höfe, ihre Vielfalt und Unterschiedlichkeit gezeigt werden. Weitere Mitstreiter werden gesucht, um auf etwa 10 bis 20 Höfe in Oderberg zu kommen. Auf einigen Höfen sollen kleine Konzerte, Lesungen oder ähnliches angeboten werden. Für die kulturellen Darbietungen hat der Landkreis bereits eine Förderbeteiligung zugesagt. Außerdem soll durch ausgestellte Kunstwerke in einzelnen Höfen die Vielfalt aktueller Kultur in der Region aufgezeigt werden.

Um das Projekt den Bürgern und Hofbesitzern vorzustellen und ein handlungsfähiges Arbeitsteam zu bilden, laden wir am 24.3.2018 um 16 Uhr in die Berliner Straße 26 in die ehemaligen Räume der Country Ladys ein. Die Gesamtidee des Projekts „Offene Höfe Oderberg“ sowie konkrete Höfe werden an diesem Termin bereits vorgestellt. Außerdem gibt es Kaffee und Kuchen, sowie eine kleine Livemusikeinlage. Wir möchten miteinander ins Gespräch kommen, damit der Event im September gelingt und zur Wiederbelebung von Oderberg beiträgt.

TERMIN:  Samstag 24.3.2018 um 16 Uhr in die Berliner Straße 26, 16248 Oderberg (Country Ladys)